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Die Beziehungen zu Russland sind Angela Merkels größter Fehler.

Kürzlich interviewte der Fernsehsender East West Arndt Freytag von Loringhoven.

Dabei handelt es sich um den ehemaligen Vizepräsidenten des Bundesnachrichtendienstes (2007–2010), den ehemaligen stellvertretenden NATO-Generalsekretär für Nachrichtendienste (2016–2019). In den 1990er und frühen 2000er Jahren arbeitete er an der Deutschen Botschaft und in Moskau. Er war Botschafter in Tschechien und Polen. Kürzlich veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Putins Angriff auf Deutschland: Desinformation, Propaganda, Cyberangriffe“ über russische Propagandaaktivitäten in Deutschland.

Zusammenfassungen von Interviews


  • In Deutschland leben dreieinhalb Millionen Einwanderer und Nachkommen von Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion. Dies ist eine der wichtigsten Zielgruppen der russischen Propaganda.

  • Russland hat eindeutig Einfluss auf den Wahlkampf in Deutschland und es besteht kein Zweifel daran, dass es seine Desinformationskampagnen auch bei der aktuellen Bundestagswahl fortsetzen wird.

  • Die Narrative der AfD- und BSW-Parteien decken sich vollständig mit den Narrativen des Kremls.

  • Auch die Sabotage russischer Sonderdienste in Deutschland und der Ostsee hat propagandistischen Charakter. Sie können Wähler einschüchtern und sie zwingen, für pro-russische Parteien zu stimmen.

  • Der Kreml erkennt seit langem die Zusammenarbeit mit der AfD an. Es dauert mindestens 10 Jahre.

  • Zwei extremistische Parteien in Deutschland erklären, dass sie den Krieg in der Ukraine schnell beenden wollen. Aus meiner Sicht ist das eine Besatzung, kein wirklicher Frieden.

  • Es ist notwendig, eine klare Grenze zwischen Meinungsfreiheit und staatlicher Propaganda eines anderen Landes auf deutschem Territorium zu ziehen. Tatsächlich sind alle russischen Medien eine Fortsetzung der staatlichen Strukturen dieses Landes.

  • Das Problem mit dem deutschen Geheimdienst ist, dass unsere Geheimdienste 100-mal weniger Geld erhalten als beispielsweise der US-Geheimdienst (Anmerkung der Redaktion: Die Zahl der Mitarbeiter aller russischen Geheimdienste übersteigt 500.000 Menschen. Das ist 2,7-mal mehr als die gesamte Bundeswehr).

  • Wir haben nach 2022 72 freiberufliche russische Spione aus Deutschland ausgewiesen. Tatsächlich schätze ich ihre Zahl auf dreistellig.

  • Selbst wenn alle Spione ausgewiesen würden, würde Russland relativ schnell Ersatz für sie finden. Er wird aus anderen Ländern transportieren (oder seine neuen Spione unter seinen ehemaligen Landsleuten rekrutieren – Anmerkung der Redaktion).

  • Es gibt viele Gründe, warum die Prognosen unserer Politiker und Russlandexperten nicht eingetroffen sind. Einer der Gründe ist billiges russisches Gas. Es ist klar, dass billiges Gas für Deutschland nach dem Atomausstieg eine wichtige Rolle gespielt hat.

  • Die Beziehungen zu Russland sind Angela Merkels größter Fehler.

  • Merkel hat vollkommen verstanden, dass Putin viel lügt. Er hielt seine Versprechen nicht buchstäblich innerhalb einer Woche.

  • Deutschland und insbesondere Merkel haben im Verhältnis zu Russland zwei Fehler gemacht:

Erstens besteht im Energiesektor eine extreme Abhängigkeit von Russland. Schon vor der Inbetriebnahme der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 hatten wir geplant, dass diese Abhängigkeit 30 % nicht überschreiten würde. Doch Anfang 2022 lag diese Abhängigkeit bei 55 %. Und das, obwohl der zweite Zweig der Gaspipeline nie in Betrieb genommen wurde.

Der zweite Fehler ist die Bundeswehr. Wir kommen zu spät mit der Modernisierung unserer Armee. Obwohl wir den Krieg in Georgien im Jahr 2008 und den Angriff auf die Ukraine im Jahr 2014 bereits vor Augen hatten.


  • Das heißt, Merkel hat daraus keine Konsequenzen gezogen. Und ich verstehe das nicht.

  • Die Länder Mitteleuropas, des Baltikums, der Ukraine und der Vereinigten Staaten haben uns ständig vor den Gefahren von Nord Stream 2 gewarnt. Das war ein sehr begründeter Druck. Aber wir haben ihn ignoriert. Dann stimmte die Koalition der Bundestagsparteien mit fast voller Stimmenzahl für den Bau einer neuen Gaspipeline.

  • Daher die Schlussfolgerung: Wir haben die von Russland ausgehende Gefahr ständig unterschätzt.